Teaserbild: Der Schömberg am Zollernblickweg. (Foto: Alex Kijak/Gemeinde Schömberg)
Mehr als 24.000 km markierte Wanderwege machen die Ferienregion Schwarzwald zu einem vielfältigen Wanderrevier. Stetig wird das Angebot an neuen, zertifizierten „Schwarzwälder Genießerpfaden“, Qualitäts- und Premiumwegen erweitert. Das ermöglicht Wanderern Naturerlebnisse etwa auf dem „Wolfacher Grenzgänger-Steig“ oder der „Großen Loffenauer Runde“. In die Historie und Traditionen des Schwarzwald entführen der „Bergbaurundweg“ in Dachsberg, die „Dorfblickrunde Tennenbronn“ oder die „Niedereschacher Kulturrunde“. Und dass auch die Städte mit ihrer Naturnähe punkten, beweist die „Entdeckertour“ am Freiburger Schlossberg. Kein Wunder also, dass neben dem „ZweiTälerLand“ nun auch der Nördliche Schwarzwald als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet wurde und der Schwarzwald in der Wahl zu „Deutschlands schönstem Wanderweg“ wieder doppelt vertreten ist.
Bild: Blick vom Kreuzfelsen auf dem Bergbaurundweg Dachsberg. (Foto: Klaus Hansen/Ferienwelt Südschwarzwald)
Nördlicher Schwarzwald zur „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ gekürt
Als einer von insgesamt acht Trägern – und nach dem Schwarzwälder „ZweiTälerLand“ zwischen Elz- und Simonswäldertal als erst zweiter in Baden-Württemberg – darf sich der Nördliche Schwarzwald ab sofort mit dem Zertifikat „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ schmücken, das vom Deutschen Wanderverband auf der CMT 2024 verliehen wurde. Damit gehört die Region nun zur Königsklasse der Wanderdestinationen in Deutschland.
Passend zur Zertifizierung wurde ein neues Wanderbooklet aufgesetzt, das Interessierten hilfreiche Tipps vermittelt, um den Nördlichen Schwarzwald von seiner schönsten Seite zu entdecken. Im Hosentaschenformat ist es ideal für unterwegs und enthält neben bekannten zertifizierten Rundtouren auch acht neue Wandervorschläge.
Bild: Der Kaltenbachsee. (Foto: Alex Kijak/Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald)
Neue „Schwarzwälder Genießerpfade“
Zu den heute noch wahrnehmbaren Spuren des Silbererzabbaus bei Dachsberg führt der neu als „Schwarzwälder Genießerpfad“ zertifizierte „Bergbaurundweg“: Die 9 km lange Tour in der Ferienregion Südschwarzwald startet im Ortsteil Urberg beim Mineralienmuseum „Gottesehre“ – donnerstags und sonntags ist es von 14 bis 16 Uhr geöffnet – und gibt einen guten Einblick in die traditionsreiche Bergwerksgeschichte des Ortes.
Weitere Highlights des Rundwegs sind der Aussichtspunkt „Kreuzfelsen“ mit Blick auf Wittenschwand und gemütlicher Pausenstation, der Klosterweiher mit Einkehrmöglichkeit und der mit Klangspielgeräten ausgerüstete Naturerlebnisplatz bei der Friedrich-August-Grube. Dort wurde Nickelerz und Magnetkies gefördert. Interessierte können einen alten Erkundungsstollen ein kurzes Stück begehen. Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum für hochspezialisierte und seltene Flechtengemeinschaften. Mit etwas Glück ist vom Panoramaplatz bei Horbach das Alpenpanorama zu sehen, ehe es zum Ausgangspunkt zurückgeht.
Bild: Römischer Gutshof Niedereschach auf der Niedereschacher Kulturrunde. (Foto: Dietmar Denger)
Neuer „Wolfacher Grenzgänger-Steig“: Panorama übers Kirnbach- und Kinzigtal
Das Stadtbild Wolfachs wird vom stattlichen Schloss und dem hoch aufragenden, mit Fresken reich bemalten Rathaus geprägt. Mindestens ebenso eindrücklich wie der Luftkurort selbst sind die ihn umgebenden Naturlandschaften im mittleren Schwarzwald – entdecken lassen sich diese auf dem neu als „Schwarzwälder Genießerpfad“ zertifizierten „Wolfacher Grenzgänger-Steig“. Vom Kinderspielplatz Hofeckle in Nähe der Kinzig geht es auf der 8,4 km langen Rundtour über den „Hexentanzplatz“ hinauf zum Spitzfelsen mit seiner charakteristischen Schutzhütte. Dort lockt ein sehenswertes Panorama über die Schwarzwaldhöhen, Wolfach und das Kirnbachtal sowie Richtung Hausach und das Kinzigtal.
Von der Dohlenbacher Höhe auf dem Bergrücken zwischen Wolfach und Hausach schweift der Blick auf die Burgruine „Schlössle“ und die darunterliegenden Happacher Höfe. Die Tour führt nun weiter hinab zum Ausgangspunkt. Vom Stuckhäusle bietet sich noch einmal ein weiter Blick über die Stadt. Der Rundweg wird mit einem Wander-Opening am 13. April 2024 offiziell eröffnet.
Bild: Hütte am Spitzfelsen auf dem Wolfacher Grenzgänger-Steig. (Foto: Schwarzwald Tourismus Kinzigtal e.V.)
Neue „Dorfblickrunde Tennenbronn“: Das Dorf, das es zweimal gab
Der Schramberger Ortsteil Tennenbronn liegt im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Württemberg und Baden. Auf der im Herbst 2023 als „Schwarzwälder Genießerpfad“ zertifizierten „Dorfblickrunde Tennenbronn“ passieren Wanderer auch eine Art Grenzstation. Die Rundtour führt 12 km weit auf idyllischen Pfaden um das Dorf im mittleren Schwarzwald herum, das auf konfessioneller Grundlage von 1810 bis 1922 in die beiden politischen Gemeinden „Katholisch Tennenbronn“ und „Evangelisch Tennenbronn“ aufgeteilt war – mit jeweils eigenem Rathaus, Bürgermeister, Musikverein und Co. Infotafeln entlang der Strecke geben Auskunft über die spannende Geschichte.
Zahlreiche besondere Rast- und Ruhebänke, darunter auch eine Hollywoodschaukel mit Blick auf den Luftkurort, laden zum Verweilen ein. Tennenbronn weist eine Vielzahl alter Schwarzwaldmühlen auf und hat sich die Strukturen eines idyllischen Schwarzwalddorfes erhalten. Die Kirchen und Hofkapellen zeugen zudem von der tiefen Frömmigkeit in der Region.
Bild: Tennenbronn auf der Dorfblickrunde. (Foto: Matthias King/sptmbr.de)
Neue Qualitätswege
Der Freiburger Schlossberg lädt mit seinen Aussichten auf die Stadt und das Rheintal, den Spuren einer bewegten Geschichte und einer ausgezeichneten Gastronomie zum Wandern, Entdecken und Verweilen ein. Die neue „Entdeckertour“ führt vom Stadtgarten auf 14,1 km bis zum Ausflugsort und Restaurant St. Ottilien.
Auf dem Weg zurück geht es vorbei am Unteren Schloss, dem Kanonenplatz und den Mez‘schen Gärten. Anhand zahlreicher Informationstafeln und Erlebnisstationen lässt sich viel über die Festungs- und Naturgeschichte am Schlossberg lernen. Die „Entdeckertour“ ist vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg der Kategorie „naturvergnügen“ zertifiziert und damit die erste ihrer Art im Schwarzwald.
Mit dem „richtigen“ Timing bietet die neue „Niedereschacher Kulturrunde“ einen schönen Mehrwert: Dann werden Wanderer relativ zu Beginn der Tour vom Glockenspiel am Rathaus empfangen. Aber auch darüber hinaus hat der knapp 12,5 km lange Rundweg einiges zu bieten und vermittelt viel Wissenswertes über die Historie, das Sozialleben und die Natur der Gemeinde am Ostrand des mittleren Schwarzwalds.
Ist am Anfang das romantische Flüsschen Eschach steter Begleiter, führt anschließend ein Serpentinenweg zum Schlosshof, ehe Römerbad und die Überreste eines Römischen Gutshofs einen Einblick in das Leben der römischen Siedler vor rund 2.000 Jahren ermöglichen. Im Gasthaus zum Kreuz lassen sich die Kraftreserven wieder aufladen, bei „Midgard-Met“ erlesene Honigweine erstehen. Vom idyllischen Teufensee geht es über kleine Pfade zur Mariengrotte und zu einer Wassertretstelle, die für eine Abkühlung sorgt. Die „Kulturrunde“ ist vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg zertifiziert.
Bild: Blick vom Schlossberg auf Freiburg. (Foto: Raphael Pietsch/FWTM)
Neue Premiumwege
Den ersten schönen Aussichtspunkt erreichen Wanderer auf der 13 km langen „Großen Loffenauer Runde“ am „Bergle“: Von dort bietet sich eine gute Sicht auf das Fachwerkdorf im nördlichen Schwarzwald sowie auf den Hausberg, die gut 900 m hohe Teufelsmühle. Und dieser Berg ist dann nach einem fordernden Anstieg nächstes Etappenziel und bietet dank Turm ein 360°-Panorama auf die Wälder und das Murgtal, bei klarem Wetter sogar auf die Vogesen und den Pfälzer Wald. Im rustikalen Höhengasthaus lassen sich die Kraftreserven wieder aufladen. Auf dem Zick-Zack-Pfad und anschließenden Waldabschnitt führt der Rundweg wieder bergab ins Tal, vorbei am Märchenwald des Waldkindergartens und am Versuchs- und Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins.
Der letzte Abschnitt verläuft durch das Igelbachtal mit seinen zahlreichen Streuobstwiesen, ehe der Ausgangspunkt „Kurpark“ erreicht ist. Die „Große Loffenauer Runde“ ist seit Oktober 2023 vom Deutschen Wanderinstitut als Premium-Wanderweg zertifiziert.
Bild: Rastplatz auf der Großen Loffenauer Runde. (Foto: Markus Klenk)
Wer wird „Deutschlands schönster Wanderweg 2024“?
Gleich zweifach ist der Schwarzwald bei der Publikumswahl des „Wandermagazins“ vertreten: In der Kategorie der Tagestouren sind der Schwarzwälder Genießerpfad „U(h)rwaldpfad Rohrhardsberg“ bei Schonach und der Premium-Spazierwanderweg „Zollernblickweg“ bei Schömberg für „Deutschlands schönsten Wanderweg 2024“ nominiert. Bis 30. Juni 2024 können Schwarzwald-Fans und Outdoor-Begeisterte für ihren Lieblingsweg unter www.wandermagazin.de/wahlstudio abstimmen.
Genießerpfad „U(h)rwaldpfad Rohrhardsberg“
Über Weiden, Wiesen und durch Wälder führt der „U(h)rwaldpfad Rohrhardsberg“ bei Schonach im Hochschwarzwald. Am 9 km langen Rundweg durch das Naturschutzgebiet Rohrhardsberg erwarten Wanderer zahlreiche Kuckucksuhren in allen Formen und Farben: Sie dienen den Waldbewohnern als Brut- und Nistplätze.
Vom Gipfel des Rohrhardsbergs – mit 1.163 mder höchste Punkt im Schwarzwald-Baar-Kreis – schweift der Blick über das Rheintal und bis zu den Vogesen. Bei guter Sicht ist auch die Schwäbische Alb zu erblicken. Zur Einkehr empfiehlt sich die urige und mit einzigartigen Schnitzereien versehene Gaststätte Schwedenschanze, die mit großem Bauernvesper und Heidelbeerwein punktet.
Weitere beeindruckende Wegpunkte sind der Schänzlehof, höchstgelegener Bauernhof des mittleren Schwarzwaldes, und der denkmalgeschützte Ochsenhof. Entlang der Elzwasserfälle geht der mittelschwere Genießerpfad zurück zum Ausgangspunkt am Wanderparkplatz Mühlebühl.
Bild: Naturschutzgebiet Rohrhardsberg in Schonach mit dem Uhrwaldpfad. (Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH)
Premium-Spazierwanderweg „Zollernblickweg“
Ausgesprochen abwechslungsreich und mit nur 100 Höhenmetern auch ausgesprochen leicht zu begehen: Der zertifizierte und bestens beschilderte Premium-Spazierwanderweg „Zollernblickweg“ kreist auf gut 7 km um das Waldhufendorf Schömberg-Oberlengenhardt, eine Rodungsinsel im Nordschwarzwald, die im Mittelalter von den Grafen von Calw geschaffen wurde.
Ein Highlight ist „Himmelsglück“: Von den drei Plattformen in 20, 35 und 50 m Höhe bieten sich besondere Blicke über den Schwarzwald bis zu den Vogesen und über die Schwäbische Alb. Nach rund 4 km erreichen Wanderer den namensgebenden und zu einer Vesperpause einladenden „Zollernblick“ – bei passendem Wetter reicht die Aussicht von dort bis zur Burg Hohenzollern. An seinem Ende ist der Weg noch einmal richtig verwunschen: Am Mausbach soll der Sage nach ein Riese sein Unwesen getrieben haben, der sich schließlich in ein wolfsähnliches Wesen verwandelte.