Mehr als zwei Stunden zog sich unser Weg von der Bergstation der Schwarzeckalmbahn im leichten Bergauf und Bergab über einen Gratverlauf nach oben. Doch jetzt haben wir die letzten Bäume hinter uns gelassen, es wird hochalpiner und steiler. Auf einem schmalem Zickzackpfad nehmen wir etwas außer Atem die letzten Meter, und dann können wir unser Ziel schon sehen: das Statzerhaus auf dem 2.117 m hohen Hundstein. Ein eher seltenerer Fall in den Alpen, hier thront die Berghütte unmittelbar neben dem Gipfelkreuz.
Das hat den angenehmen Effekt, dass man sich nicht nur bei Käseknödelsuppe, Gulasch oder Schweinsbraten mit Knödel, Brettljause, Apfel- oder Topfenstrudel von den Anstrengungen des Aufstiegs erholen kann. Nein, man genießt gleichzeitig bei gutem Wetter von der Sonnenterrasse aus den Blick auf den nicht allzu fernen Großglockner oder tief hinunter auf Zell am See. Beim Gang um die Hütte erblickt man das weit nähere Steinerne Meer und das Massiv des Hochkönigs (2.941 m) als höchster Erhebung der Region – ein wahrhaft majestätischer Gipfel, dessen Schartenhöhe von 2.181 m in den Alpen nur übertroffen wird von Mont Blanc, Großglockner, Finsteraarhorn, Wildspitze und Piz Bernina.
Nun, an diesem Augusttag verdecken Wolken Teile der umgebenen Bergmassive. Aber auch so können wir erahnen, dass der Hundstein als einer der schönsten Aussichtsberge der Region gilt und sich der zweieinhalbstündige Anstieg von der Schwarzeckalmbahn-Bergstation aus absolut lohnt. Er ist für Aktivgruppen mit guter Grundkondition problemlos machbar. Solange man nicht wie wir kurzzeitig von einem wütenden Schafsbock gejagt wird, dessen Herde wir auf unserem Weg queren musste und der davon gar nicht begeistert war – und in den Angriffsmodus überging.
Von der Sonnenterrasse des Statzerhauses direkt neben dem Gipfelkreuz des 2.117 m hohen Hundsteins bietet sich ein beeindruckender Rundumblick auf die prachtvolle Bergwelt rund um Maria Alm. Bild: Bünnagel
Rasante Abfahrt am Biberg
Übrigens konnten wir die Schwarzeckalmbahn kostenlos mit der Hochkönig Card nutzen, die man bei der Ankunft erhält. Das gilt auch für zahlreiche weitere Seilbahnen sowie zudem auch Freibäder – und nicht zuletzt die Sommerrodelbahn Biberg bei Saalfelden. Dort ist eine Auffahrt mit der Sesselbahn und die rasante Abfahrt durch 61 Kurven auf 1,6 km Länge und 345 Höhenmetern inklusive drei Jumps möglich – ein Riesenspaß nicht nur für Klein, sondern auch für Groß. Und auch die Natrunbahn in Maria Alm auf den namensgebenden Natrun (1.253 m) nutzen wir kostenfrei, um einen leichten Spaziergang zur Jufenalm zu unternehmen.
An der Talstation der Natrunbahn, im Herzen von Maria Alm, waren wir im Drei-Sterne-Superior-Hotel Gasthof Niederreiter untergebracht und besaßen damit einen zentralen Stützpunkt für unsere Ausflüge und Wanderungen. Das 52-Zimmer-Haus mit rund 90 Betten ist eine beliebte Gruppenunterkunft, die im Sommer einen Gruppenanteil von rund 50 % aufweist, wie uns Juniorchefin Eva Niederreiter berichtete. Sie führt seit 2014 gemeinsam mit ihren Eltern Johanna und Johann das Geschäft. Begonnen hatte alles im Jahre 1964 mit dem Bau eines Kaffeehauses durch die Großeltern Antonia und Johann Niederreiter, dem nur ein Jahr später die Einrichtung von vier Fremdenzimmern folgte. 1971 erhielt das Haus ein Restaurant und zwölf neue Zimmer. Nach einer 1980 Komplettsanierung standen insgesamt 34 Zimmer zur Verfügung. 1989 wurde das Nachbarhaus gekauft, mit dem Rest des Gebäudes verbunden und mit Sauna, Solarium, Whirlpool, Fitnessraum, Fernsehraum und Kinderspielzimmer ausgestattet. 1998 übernahm Johann Niederreiter jun. mit seiner Frau den Familienbetrieb, fertigte sechs zusätzliche Räumlichkeiten an und renovierte die bestehenden Zimmer. Zusätzlich entstand der Hochkönigsaal. Letzter Schritt der Erfolgsgeschichte Hotel Niederreiter war die erst kürzlich erfolgte Renovierung des Wellnessbereichs. Hier stehen nun Dampfbad und Riesen-Erlebnis-Whirlpool sowie Bio- und Finnische Sauna für besonders beanspruchte Muskeln oder regnerische Spa-Tage bereit. Zurück vom Abenteuer in den Bergen findet man im Haus zudem ganz schnell den Weg in den üppig-grünen Garten samt Bio-Badeteich.
Hausgemachte Sachertorte
Bekannt ist das Hotel Niederreiter auch für seine kulinarischen Angebote. Mit der frisch gebackenen Sachertorte aus der hauseigenen Konditorei und dem genüsslichen Abendessen samt heimischen Köstlichkeiten im gastlichen Restaurant verwöhnt es seine Gäste. Das spricht sich herum, auch unter Reiseveranstaltern. „Viele Busse machen auch nur einen Stopp zum Essen oder gerne auch für Kaffee und Kuchen bei uns“, erzählt Eva Niederreiter.
Busgruppen, die länger bleiben, nutzen das Hotel als Stützpunkt für Ausflüge zum Großglockner oder zum Kapruner Stausee, zum Königssee oder nach Salzburg. Aktivgruppen zieht es dagegen in den nahen Waldseilgarten auf dem Prinzenberg Natrun, den Bogenparcours oder auf Mountainbiketouren. Dafür haben die Niederreiters spezielle Pauschalen wie die „Bike-Tage“ im Angebot u.a. mit geführten Touren und „Bike-Sorglos-Paket“ inklusive Fahrradverleih über den Partner Intersport direkt am Hotel, Fahrradraum, Service-Ecke mit Werkzeug, Pumpe und Montageständer, Trockenraum für Kleidung und Schuhe, Wäscheservice und E-Bike Ladestation. Vom Chef gibt es zudem eine persönliche Beratung bei der Planung der Bike-Tour und Tourenvorschlägen inklusive GPS-Daten zum kostenlosen Download. Eine neuangelegte, entspannte Radtour führt dabei auf traumhaften Wegen von Maria Alm in den schönen Nachbarortsteil Hinterthal.
Wandergruppen können Angebote des Hotels Niederreiter wie die „Wander-Woche“ oder „Kurzurlaub in den Bergen“ nutzen. Denn das idyllisch gelegene Maria Alm, deutlich ruhiger und entspannter als das geschäftige Saalfelden wenige Kilometer entfernt, zu Füßen des majestätischen Hochkönigs ist im Sommer Ausgangspunkt zahlreicher Wanderrouten in allen Schwierigkeitsgraden.
Hotel Niederreiter direkt neben der Natrunbahn in Maria Alm ist ein idealer Ausgangspunkt für Wander- oder Biketouren in die Region am Steinernen Meer. Bild: Bünnagel
Drei-Sterne-Superior-Hotel Gasthof Niederreiter
Oberdorf 6
A-5761 Maria Alm
Tel. 0043/6584/7754
info@niederreiter.com
www.niederreiter.com
Autor: Claus Bünnagel, erschienen in busplaner 5/6 2024